Im Spitzenfeld bei der Energieverbrauchsreduktion, durchschnittlich bei den Treibhausgasreduktionen und Schlusslicht bei erneuerbaren Energien, fossilen Energien und Nettostromimporten

Die Klimabilanz der Bundesländer der Österreichischen Energieagentur (AEA) weist Wien als Schlusslicht in Hinblick auf Stromimporte und den Anteil fossiler Energieträger aus. Dafür konnte Wien den Endenergieverbrauch im Vergleich zu 2005 als einziges Bundesland neben Salzburg (-9%) um -6% senken. „Um die Energiewende in Österreich erfolgreich umsetzen zu können, müssen nun alle an einem Strang ziehen und sich auf den gemeinsamen Zielpfad ausrichten!“, betont Martina Prechtl-Grundnig, Geschäftsführerin von Erneuerbare Energie Österreich (EEÖ), die wichtige Rolle der Bundesländer in der Energiewende und setzt fort: „Das EAG auf Bundesebene bleibt wirkungslos, wenn nicht auch die Bundesländer auf Klimaschutz- und Energiewendekurs kommen.“

Treibhausgasemissionen seit 1990 um 5% angestiegen
Die Treibhausgase in Wien sind in den letzten 30 Jahren um 5% angestiegen. Das Jahr 2005 war jenes Jahr mit den höchsten Treibhausgasemissionen überhaupt. Seit 2005 sinken die Treibhausgasemissionen zwar wieder und liegen mit einem Rückgang von -10% gegenüber 2005 knapp über dem österreichweiten Durchschnitt (-9%). Pro Person betrachtet liegen die Emissionen in Wien mit 4,7 t CO2 so niedrig wie in keinem anderen Bundesland. Um bis 2040 den Treibhausgasausstoß beendet zu haben, reichen die Reduktionsmengen aber bei weitem nicht aus. Dafür ist eine Treibhausgasreduktion pro Jahr, die mehr als doppelt so hoch ist wie jene in den letzten 12 Jahren zusammen, nötig.

Endenergieverbrauch seit 1990 um 33% gestiegen
Im Österreichvergleich des Endenergieverbrauchs liegt Wien mit 12% (37 TWh) im Mittelfeld. Im Vergleich zu 2005 konnte Wien den Endenergieverbrauch um 6% reduzieren und ist damit knapp hinter Salzburg (-9%) ein Spitzenreiter unter den Bundesländern. In den letzten 30 Jahren ist der Endenergieverbrauch aber um 33% angestiegen. Beim Stromverbrauch ist Wien mit einem Nettostromimport von 48% und einem fossilen Stromanteil von 39% der absolute negative Spitzenreiter. Damit die Energiewende gelingen kann, sollte in den nächsten 20 Jahren der Energieverbrauch halbiert werden. Hier braucht es eine regelrechte Trendumkehr der Entwicklung und eine Reduktion des Energieverbrauchs von -2,5% pro Jahr.

Erneuerbaren-Potenziale müssen genutzt werden
Der Anteil erneuerbarer Energie am Gesamtenergieverbrauch ist in Wien mit 9% am niedrigsten in Österreich. Auch beim Anteil von 15% beim Stromverbrauch ist Wien absolutes Schlusslicht. Wien hat auch die geringsten Potentiale beim Ausbau der erneuerbaren Energien. Allein die Potenziale für Gebäude-Photovoltaik sind hoch, deutlich ausbaubar und müssen deutlich schneller genutzt werden. Um Wien vollständig mit erneuerbarer Energie versorgen zu können, ist das Bundesland auf die Nachbarbundesländern angewiesen. „Hier muss Wien wie bei den Nahrungsmitteln von den anderen Bundesländern unterstützt werden“, fordert Prechtl-Grundnig.

Klimabilanz der Bundesländer
Der erste Teil der Studie der Österreichischen Energieagentur „Klima- und Energiestrategien der Bundesländer“ beschreibt den aktuellen Treibhausgasausstoß und die aktuelle Energiebilanz in Österreich und wertet die Potenziale zur Erzeugung erneuerbarer Energie aus.
Die Analyse der Zielsetzungen und Maßnahmen der einzelnen Bundesländer wird am 8. April vom Dachverband Erneuerbare Energie Österreich (EEÖ) und der Österreichischen Energie Agentur präsentiert.

Klimabilanz der Bundesländer
Der erste Teil der Studie der Österreichischen Energieagentur „Klima- und Energiestrategien der Bundesländer“ beschreibt den aktuellen Treibhausgasausstoß und die aktuelle Energiebilanz in Österreich und wertet die Potenziale zur Erzeugung erneuerbarer Energie aus.
Die Analyse der Zielsetzungen und Maßnahmen der einzelnen Bundesländer wird am 8. April vom Dachverband Erneuerbare Energie Österreich (EEÖ) und der Österreichischen Energie Agentur präsentiert.

Rückfragehinweis
Martina Prechtl-Grundnig
Geschäftsführerin EEÖ
Tel.: +43 (0)1 25 32 113 | +43 (0) 664 146 53 33
Mail: office@erneuerbare-energie.at